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Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?

"Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?" ist ein Laufspiel für mehrere Spieler, das sich besonders im Sportunterricht in Grundschulen sowie bei Jugendlagern einiger Beliebtheit erfreut.

Das Spiel ist für mehr als etwa acht Spieler gedacht. Nach oben sind nahezu keine Grenzen gesetzt. Als Spielfeld dient eine möglichst große, ebene Fläche im Freien mit einer Spielrandbegrenzung.

Spielregeln

Der Fänger ist der „Schwarze Mann“ und steht meist etwa 15 Meter von den anderen entfernt auf der gegenüberliegenden Seite eines Platzes oder Raumes. Wenn er ruft: „Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?“ wird mit „Niemand!“ geantwortet, dann auf „Und wenn er (aber) kommt?“ mit „Dann laufen wir (davon)!/Dann reißen wir aus!“ Die beiden Parteien rennen nun entgegengesetzt auf die andere Seite bis zur rettenden Wand bzw. Begrenzung. Der Fänger versucht dabei so viele wie möglich durch Antippen zu fangen. Diese helfen im nächsten Durchlauf dem Schwarzen Mann beim Fangen. Der Letzte, der übrig bleibt, hat gewonnen und ist meist im nächsten Spiel der Fänger.

Geschichte

Schwarzer Mann in einem Schweizer Kinderbuch von 1860 Das Kinderspiel lässt sich auf die Kinderschreckfigur des Schwarzen Mannes zurückführen, die im ganzen deutschsprachigen Gebiet bekannt ist. Je nach Region und Zeit verstand man darunter verschiedene Wesen: eine dunkle schattenhafte Gestalt oder einen Mann mit schwarzer Kleidung. Andere Behauptungen, das Spiel stamme von Bunkerarbeiten ab 1939 am Schwarzen Mann, einem Berg der Eifel, entbehren jeder Grundlage, da das Spiel deutlich älter ist.

Der Liederforscher Franz Magnus Böhme beschrieb hingegen 1897, dass der Begriff auf den „Schwarzen Tod“ (die Pest um 1348) zurückzuführen sei. Das würde auch das Spielprinzip folgerichtig erklären: Jeder, der von der Pest befallen wird (im Spiel: angetippt wird), ist selber Träger des „Schwarzen Todes“ und gehört zum Heer des „Schwarzen Mannes“, das die Seuche ausbreitet.

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last update: 2015-01-21
by Klaus
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