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Worte die die Welt verändern

Worte, die die Welt verändern, ist eine Langform. Als Setting kann vom Publikum in Ort eingeholt werden, an dem die Geschichte beginnt. Dazu wird noch nach einem Satz gefragt, der in der Szene vorkommen wird.
Die Anfangsszene wird im späteren Verlauf immer wieder wiederholt werden, daher ist es wichtig darauf zu achten wie und was gespielt wird. Es ist daher hilfreich nicht so viel zu Reden, sondern eher zu handeln.
Beim ersten Durchlauf startet man also in der Startszene, irgendwann kommt der betreffende Satz und man spielt weiter immer Sinne einer freien Geschichte. Wenn man merkt, dass die Geschichte einen Punkt erreicht hat, an dem man unterbrechen kann, also ein Beat zu Ende geht, kann man die Geschichte stoppen und beginnt wieder in der Anfangsszene. Man wählt wieder denselben Szenenaufbau mit denselben Spielern. Am besten wiederholt man die erste Szene beginnend drei, vier Sätze vor dem abgefragten Satz.

Nachdem dieser Satz gefallen ist, wird sich die Geschichte anders entwickeln. Darum heißt diese Form auch „Worte, die die Welt verändern“. Motivation für diesen neuen Erzählstrang kann eine veränderte emotionale Reaktion auf den Satz sein, oder der Satz wird von seinen Rezipienten anders wahrgenommen und anders interpretiert. Der betreffende Satz ist auf jeden Fall der Wendepunkt, an dem sich alles ändert.

Fast alles, denn die Fakten die in der ersten Geschichte gesetzt wurden, haben in der zweiten und allen nachfolgenden Geschichten noch immer Bestand. Wenn also z.B. in der ersten Szene Spieler A eine Mutter hat (Spieler B) und diese den Namen „Marie“ hat, so ist dies auch in allen folgenden Geschichten so. Ist der Spieler A in der ersten Szene arm wie eine Kirchenmaus, so kann sich dies im Verlaufe der zweiten Geschichte ändern (weil er im Lotto gewinnt, eine Erbschaft macht, etc). In der dritten Geschichte beginnt dieser wieder verarmt. Vielleicht kauft er sich auch in dieser Szene wieder einen Lottoschein, kommt aber aus irgendeinem Grund später an die Reihe und zieht daher nicht das Gewinnerlos, sondern eine Niete, aber der Kunde vor ihm gewinnt das Geld (denn der Fakt, dass es ein Gewinnerlos gibt, könnte hier wieder aufgenommen werden).
So können mehrere Geschichten erzählt werden, die alle einen gemeinsamen Ausgangspunkt haben, alle einen anderen Schwerpunkt haben (den der Held der Geschichte kann immer jemand anderes sein), aber durch die Fakten trotzdem miteinander verbunden sind. Es ist sogar so, dass Fakten in späteren Erzählsträngen, Interpretationen von vorherigen Geschichten verändern können. Mann sollte also auch diesen Umstand im Hinterkopf haben.

Ein wenig erinnert diese Erzählspielart an Filme wie „Und täglich grüßt das Murmeltier“, auch hier wird von einer immer gleichen Startsequenz ausgegangen, jedoch verändert sich der Held im Laufe der Geschichte, da er selbst von den vorherigen Geschichten weiß und ihn diese beeinflussen. Das ist bei dieser Langform nicht so.

Siehe auch: Spokes

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last update: 2019-11-11
by Guido Boyke
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