Blockieren oder auch Blocken ist einer der häufigsten Fehler, der Improspielern passieren kann. Blocken heißt, dass das Spielangebot des einen Spielers von dem anderen Spieler nicht akzeptiert sondern abgelehnt, ignoriert oder zurückgewiesen wird. Blocken führt häufig dazu, dass die Szene stagniert, im Extremfall beendet werden muss.

Beispiele:
A: "Liebling, ich würde gerne mit dir in den Film 'xy' gehen."
B: "Ich kenne sie nicht!"

oder

A: "Kapitän, Backbord ein Kriegsschiff!"
B: "Na Herr Schneider, haben wir wieder unsere Pillen vergessen?!"

Inhaltsverzeichnis

Unterschiedliche Qualitäten

Blockieren ist nicht immer gleich "schlimm". Blockieren gleich zu Beginn der Szene verhindert allerdings den soliden Aufbau, die Etablierung der Grundinformationen, des Grundsettings (insbesondere auch in Bezug auf CROW, ROTZ, CBZO). Es tritt insbesondere dann auf, wenn die Spieler auf ihren jeweiligen (Anfangs-) Ideen und Konzepten beharren. Blocks im weiteren Verlauf der Szene sind in der Regel nicht ganz so "schlimm", allerdings häufig auch nicht so auffällig. Anders wiederum bei Langformen zu Beginn einer neuen, weiteren Szene, weil hier wiederum neue oder zusätzliche Grundlageninformationen oder Weichenstellungen angesprochen werden könnten.

Warum Blockieren?

Das Blockieren kann unterschiedliche Gründe haben. Insbesondere zu Beginn einer Szene ist es häufig so, dass die Spieler auf ihre (Anfangs-)Idee, ihr (Anfangs-)Konzept derart fixiert sind, dass sie die Angebote ihres Mitspielers nicht wahrnehmen bzw. ignorieren. Im weiteren Verlauf der Szene kann das Blockieren daraus herrühren, dass der Spieler dramaturgische Anforderungen nicht beachtet: Er geht beispielsweise einem - möglichweise nur beiläufigen - Konfliktangebot aus dem Weg. Es kann aber auch sein, dass im "Eifer des Spielens" ein Angebot einfach nicht wahrgenommen wurde, also die Aufmerksamkeit weg war.

Positive Verwendung

Positive Verwendung: Den Block akzeptieren und zum Gegenstand der Szene machen

A: "Hallo Klaus"
B: "Ich bin nicht Klaus, ich bin Jon!"
A: "Sie müssen der Enkel sein... ich komme aus einem Labor und war 50 Jahre im Tiefschlaf etc."

Wenn der Partner jedoch weiterhin blockiert, fährt die Szene früher oder später gegen die Wand und kann nur noch beendet werden:

B: "Mein Großvater hieß aber Erich!"
Vorhang

Gutes Blocken - schlechtes Blocken

Blockieren ist nicht immer "schlecht". Es kann aus dramaturgischen Gründen im Einzelfall durchaus sinnvoll sein.
So kann beispielsweise ein Konflikt aus einem Blocken entstehen:
A: "Lass uns heute ins Kino gehen."
B: "Ach Liebling, ich hab' so schreckliche Migräne."
A: "Immer wenn ich einen Vorschlag mache, hast Du plötzlich Migräne!!!"
usw.
Hier könnte eine vorbehaltlose Annahme des Kino-Angebots sogar falsch sein. Wenn die Szene z.B. bereits seit mehreren Minuten "dahinplätschert" und nun endlich etwas geschehen muss. Oder wenn die angebliche Migräne als immer wiederkehrende Ausrede bereits vorher etabliert wurde. Das Erkennen bzw. Anwenden sinnvoller, der Geschichte und der Dramaturgie dienender Blocks ist eine durchaus anspruchsvolle Fähigkeit. Für Anfänger ist es daher sinnvoll, zunächst einmal Blockieren generell zu vermeiden.

Siehe auch: Annehmen; Angebot; Stören

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last update: 2015-05-18
by Klaus
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