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Reigen
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Ursprung
Der Reigen folgt dem Vorbild des gleichnamigen Stückes von Arthur Schnitzler. In diesem Stück treten verschiedene Charaktere nacheinander auf. Dabei sind immer nur zwei auf der Bühne. Es geht darum, eine Beziehung zwischen allen Charakteren herzustellen.
Der Ablauf bei Schnitzler ist folgender
- Dirne - Soldat
- Soldat - Stubenmädchen
- Stubenmädchen - junger Herr
- junger Herr - junge Dame
- junge Dame - Ehemann
- Ehemann - süßes Mädel
- süßes Mädel - Dichter
- Dichter - Schauspielerin
- Schauspielerin - Graf
- Graf - Dirne
ImproReigen
Beim Impro-Reigen ist die Reihenfolge nicht so festgelegt. So könnte im obigen Beispiel in der 3. Szene das Stubenmädchen und der Soldat zu sehen sein.
Der Wechsel zwischen den Szenen erfolgt durch Freeze.
Wichtig ist, daß jeder Schauspieler immer den selben Charakter verkörpert.
Zwischen den Szenen können Zeitsprünge in Zukunft und Vergangenheit vorkommen:
Beispiel:
- Szene 1: Sohn - Vater: Vater "Damals, als ich Deine Mutter geheiratet habe..."
- Szene 2: Vater - Mutter: Mutter "Ich bin schwanger"
- Szene 3: Mutter - Sohn: Sohn "Seit Vaters Tod...."
Mögliche Vorgaben
- Klassische Vorgabe ist eine Beziehung.
- Name, Alter, Beruf, Hobby, größte Angst (Phobie), Lebensziel/-traum der Heldin/des Helden. Beispiel: Horst, 27 Jahre, Dachdecker, Spinnen, eine persönliche Audienz beim Papst.
- Jemand aus dem Publikum wird auf die Bühne gebeten und nach persönliche Daten befragt - Alter, berufliche Situation, Wohnsituation, Partner, Kinder usw. -. Die Spieler/innen bauen nun auf der Basis dieser Informationen eine fiktive Geschichte auf. Ggfls. fragen sie nach weitere Einzelheiten während des Spielens nach.
Weitere Hinweise
- Es bietet sich an, den szenischen Ablauf an der Heldenreise zu orientieren.
- Nach dem Freeze muss die Körperhaltung nicht übernommen werden.
- Bei Zeitsprüngen in die Vergangenheit oder in die Zukunft kann man vorher einen kurzen Hinweis geben, um die Verwirrung des Publikums zu reduzieren, z.B: "10 Jahre vorher..."
- Im Gegensatz zum Stück von Schnitzler ist die Hauptperson (der "Held") bei vielen Szenen dabei.
- Wer "Pech" hat, tritt eben nur ein Mal, d.h. in einer Szene auf!
- Die Hauptperson (der "Held") kann sich unter Umständen erst im Laufe der Szenenfolge herausstellen, insbesondere dann, wenn nur eine einfache Vorgabe abgefragt wurde.
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