Figur

Die Figur beim ImproTheater ist das dargestellte erfundene Wesen, das es so in der Wirklichkeit nicht gibt. Dieses Wesen kann ein Mensch oder Tier sein oder einer in der Realität nicht existierenden Kategorie angehören: Außerirdische, Gespenster, Götter, Monster z.B.

Der Unterschied zu anderen Elementen des fiktionalen Bühnengeschehens ist, dass die Figur zu einem Innenleben fähig ist, also denken, fühlen, wollen und meist auch handeln kann. Zu den „anderen Elementen“ gehören insbesondere die dargestellten reinen Requisiten, die - solange sie nicht "belebt" werden (ein plötzlich sprechender Baum z.B.) - kein Innenleben haben.

Der Begriff der Figur kann beim Improtheater auch als Oberbegriff für verschiedene Möglichkeiten der Kategorisierung verstanden werden. Figuren können sein

• nur kurzfristig dargestellte Wesen ebenso wie ausdifferenzierte Charaktere bei einer Langform.
• von der dramaturgischen Funktion her gesehen gibt es wiederum verschiedene Ordnungsmöglichkeiten: Den Protagonisten und Antagonisten oder die Haupt-, Nebenfiguren und Passenger. Bei der Heldenreise lassen sich die Figuren nach Archetypen unterscheiden, die jeweils eine spezifische dramaturgische Funktion haben: So wird beispielsweise der Held von der Figur des Mentors gefördert und unterstützt.
• Klischees. Sie zeichnen sich durch eine starke und einheitliche Typisierung aus.
• aus Realität und Geschichte, aus Literatur, Theater, Film und Fernsehen entlehnte Personen(-gruppen) bzw. Wesen, die als solche vorgegebene Wesensmerkmale aufweisen: Angela Merkel, Sherlock Holmes, Kasperle, Indiana Jones, Klingonen, Rotkäppchen, Dr. House, Tagessschausprecher, Orpheus, Wilhelm Tell, Napoleon, Cowboys usw.