Klischees bedienen bei einer Szene heißt, dass die Spieler ihrer Figur Eigenschaften und Verhaltensweisen geben oder Handlungen zeigen, die allgemein als typisch, als kennzeichnend für bestimmte Personen(gruppen) angesehen werden oder mit diesen Personen(gruppen) in Beziehung gesetzt bzw. assoziiert werden, auch wenn diese Personen(gruppen) keineswegs mehrheitlich diese Eigenschaften oder Verhaltensweisen haben müssen (das kann auch schon in Richtung Vorurteile gehen!). Sehr sensibel umzugehen ist mit dem Bedienen bestimmter historisch oder politisch belasteter Klischees, z.B. über Länder (z.B. Polen) oder über bestimmte Bevölkerungsgruppen (z.B. Juden) (siehe auch Tabu).
Vorteile
Das Bedienen von Klischees bei einer Szene hat folgende Vorteile:
- der Wiedererkennungswert beim Publikum, der in der Regel zu Lachern führt,
- der Spieler bewegt sich auf „sicherem Terrain“, er hat seinen Charakter schon ein Stück weit konturiert,
- das Klischee kann die Grundlage für Routinen sein.
- bei Genrespielen kennzeichnen Klischees das Genre.
Beispiele
- der schwule Friseur
- der zerstreute Professor
- die streikenden Italiener
- der die Saloon-Schwingtür öffnende Cowboy
- die "abgehoben" redende und sich bewegende Esoterik-Frau
Nachteile
Klischees sind eben nur platte Abzüge. Wahrhaftige Szenen lassen sich damit kaum zeigen. Und auch der (komische) Effekt bleibt oberflächlich. Nachhaltiger sind echte Typen, die nicht aus dem medial vermittelten Klischee, sondern aus dem Leben gegriffen sind. Je gängiger das Klischee, umso platter die Szene.
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