Die Darstellung bzw. das Zeigen von Gefühlen kann - gerade bei ernsten Szenen - bei den Zuschauern einen tiefen, bewegenden Eindruck hinterlassen. Häufig ist dieses Zeigen von Gefühlen verbunden mit Schweigen, z.B. die Umarmung zweier Menschen, die sich lange Zeit nicht gesehen haben. Leider machen viele Amateurspieler den Fehler, das Schweigen nicht aushalten zu können, etwa weil sie denken, dass Schweigen für die Zuschauer langweilig ist. Das Gefühl wird häufig durch Geschwätzigkeit weggeredet.

Gefühle darstellen, zeigen, vortäuschen?

Die Frage ist, ob und inwieweit Gefühle gezeigt, vorgetäuscht, "dargestellt" werden.
Das kann zum einen etwas mit der Frage zu tun haben, welcher Schauspieltheorie man folgt. Nach Stanislawski und Strasberg etwa soll der Schauspieler ein Gefühl tatsächlich haben. Brecht war der Ansicht, der Schauspieler solle sich nicht mit seiner Rolle identifizieren, sich nicht vollständig in sie verwandeln.
Zum anderen hat es aber auch mit den Fähigkeiten des Schauspielenden zu tun. Gelernte Schauspieler sind in der Lage, authentische Gefühle im Moment der Aufführung zu erleben. Gleichzeitig müssen sie aber die Vorgaben der Szene, die Regeln des Improtheaters beachten (siehe auch das sog. "Method Acting").
Anfänger neigen aus Unsicherheit und/oder Unerfahrenheit dazu, Gefühle übertrieben oder albern darzustellen. Sie sollten sich aber bemühen, dass die dargestellte Figur authentisch ist, dass sie die Figur ernst nehmen.

Siehe auch

Zum Method Acting: http://de.wikipedia.org/wiki/Method_Acting

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last update: 2017-09-21
by Klaus
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