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Spannungsbogen
Der Spannungsbogen ist der "Rote Faden", die Klammer, die die Geschichte zusammenhält. Ziel ist, Aufmerksamkeit, Interesse und Erwartung des Zuschauers durchgängig aufrechtzuerhalten.
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Bedeutung
Der Spannungsbogen ist eine der wichtigsten Zutaten für eine erfolgreiche Geschichte. Dies gilt insbesondere für längere Geschichten und Langformen. Idealerweise beginnt der Spannungsbogen möglichst früh und endet am Ende der Geschichte. Möglichst rasch am Anfang müssen die Zuschauer gefesselt werden, gleichzeitig müssen die grundlegenden Infos gegeben werden (CROW). Routinen bilden das Fundament der Geschichte und die Hauptfigur (Protagonist) kristallisiert sich alsbald heraus.
Parallele Spannungsbögen
Neben einem Hauptkonflikt oder Problem, das der Protagonist zu bewältigen hat, sollte es bei Langformen noch mehrere parallele Spannungsbögen geben, die entweder zwischendurch gelöst werden, oder die auch auf den Hauptkonflikt zusteuern. Diese sollten aber Elemente zum "Haupt"-Spannungsbogen beisteuern, später wieder aufgenommen werden und dann wichtig für die Hauptlinie sein. Die "Neben"-Spannungsbögen werden in der Regel in eigenen Szenen entstehen.
Wichtig: Unnötige Neben-Handlungen sind Effekthaschereien, die den zügig-zwingend-logischen Ablauf der Geschichte nur stören.
Die Stützen des Spannungsbogens
Der Spannungsbogen benötigt Pfeiler wie eine Brücke. Um Spannung zu erzeugen, bedarf es regelmäßiger Stützen. Immer wieder wird ein weiteres Fragment des Konflikts hinzugeführt, wird eine Frage beantwortet, aber nur um weitere und größere Fragen aufzuwerfen. Es ist wie ein Feuer, dass man langsam schürt. Wenn der Konflikt sich immer mehr aufbaut, wenn die Alternativen, ihn zu beenden, immer weniger werden und die Lage beginnt aussichtslos zu erscheinen, dann erzeugt dies Spannung!
Dynamik
Die Dramatik muss sich langsam steigern. Schwächere Konflikte sind nicht mehr spannend und verpuffen, wenn die Dramatik schon extrem angeheizt ist. Viele Spannungsbögen heizen die Spannung zu einem bestimmten Punkt hin an. Irgendwann wissen die Zuschauer im Prinzip, wohin die Entwicklung in etwa gehen wird. Der Ausgang des zentralen Problems oder Konflikts muss in jedem Fall bis zuletzt offen bleiben. Nur durch diese Ungewissheit entsteht Spannung.
Gefühle
Wichtig ist, starke Gefühle zu erzeugen. Wenn der Protagonist seinen entscheidenden Kampf hat, muss der Zuschauer dem Ausgang entgegenfiebern. Wenn eine der Hauptfiguren stirbt, muss die Trauer fühlbar sein.
Veränderung
Im Verlauf des Spannungsbogens, spätestens beim Höhepunkt sollte der Zuschauer neue Facetten an den Hauptfiguren, insbesondere am Protagonisten entdecken (siehe auch Veränderung). Der Feigling überwindet seine Ängste, die Heldin erkennt den wahren Charakter ihres Verlobten oder der Terrorist zweifelt an seiner Mission.
Siehe auch: Heldenreise, Spannung, Versprechen
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